Die Auslosung der 3. Cuprunde bescherte den Langnauern mit dem SC Siebnen einen sehr starken Drittligisten, welcher am Ende der letzten Saison mit 50 (!) Punkten den Aufstieg in die 2. Liga denkbar knapp verpasste. Demensprechend war der Respekt vor dieser Aufgabe und dem Gegner bei den Einheimischen gross und am Anfang des Spiels nicht zu übersehen. Die Gäste aus Siebnen nahmen sofort das Spieldiktat in die Hand, hatten viel Ballbesitz und liessen den Ball gut in ihren Reihen zirkulieren. Spätestens in Zone 3 fehlte dann aber die Präzision, so dass die Oberklassigen nicht wirklich zu klaren Chancen kamen. Die Langnauer ihrerseits taten sich schwer im Spielaufbau und konnten sich in der ersten Hälfte keine Chancen erarbeiten, da Siebnen jeweils mit einer unglaublichen Wucht und Tempo anlief und so häufig Ballverluste und Ungenauigkeiten der Langnauer provozierte.
Nach knapp 20 Minuten und einem schnell vorgetragenen Angriff der Gäste über die linke Seite kam ein Spieler im Sechzehner an den Ball und konnte den Langnauer Keeper zum 0:1 bezwingen. Weitere zehn Minuten später traten die Gäste einen Freistoss aus dem Halbfeld vor das Langnauer Tor. Unter gütiger Mithilfe des Langnauer Schlussmannes fand der Ball schlussendlich zur Überraschung aller Spieler den Weg ins Netz und zur 0:2- Führung für die Gäste. Mit diesem Resultat ging es in die Pause und aufgrund der Spielanteile und des Gezeigten auf dem Rasen war diese Führung verdient. Nur wenige Zuschauer rechneten in der Pause wohl noch mit einem spannenden Cupfight – zu abgeklärt und souverän trat der Drittligist zu diesem Zeitpunkt auf.
Das Trainerduo Ibrahimi/ Sansone fand aber in der Pause die richtigen Worte und in Halbzeit 2 traten die Hausherren mutiger auf, standen höher und erschwerten so auch dem Gegner das Kombinationsspiel und den Spielaufbau. Die Langnauer kamen dadurch besser ins Spiel und kamen nun ihrerseits auch zu Chancen. Noch nicht ganz eine Stunde war um, als die Langnauer einen Freistoss von der Mittellinie aus vor das gegnerische Tor spielten, dort fackelte Buffone nicht lange und zimmerte den Ball aus aussichtsreicher Position nur an die Latte. Spätestens jetzt erwachte das Langnauer Publikum und auch die Spieler auf dem Platz suchten nun vehement das Anschlusstor. Dies führte nun zu mehreren Langnauer Grosschancen. Meka, in der 62. Minute von Menini schön freigespielt, scheiterte mit seinem Abschluss nur knapp. Zwei Minuten später traf Buffone mit einem zuerst harmlos aussehenden Schuss die Aussenkante des Lattenkreuzes und weitere drei Minuten später überlobte M.Ibrahimi mit seinem Freistossball beinahe den etwas weit vor seinem Tor postierten Siebner Keeper. Die anschliessende Ecke brachte Buffone scharf und gefährlich in den Sechzehner, wo Meka goldrichtig stand und mit einem sehenswerten und wuchtigen Kopfball zum - zu diesem Zeitpunkt längst verdienten - Anschlusstor einnetzte. Die nun völlig euphorisierten und entfesselten Langnauer drängten die Siebner immer weiter in die eigene Platzhälfte zurück und kamen zu weiteren Chancen. Eine Viertelstunde vor Schluss schlug Caputo von der Mittellinie einen weiteren langen Ball gefühlvoll vor das gegnerische Tor, wo der omnipräsente Buffone bereitstand und den Ball am gegnerischen Torhüter vorbei ins Tor köpfelte. Somit war der Ausgang dieser Partie wieder völlig offen.
Ziemlich glücklich kamen die Gäste in Minute 81 dann zum erneuten Führungstreffer. Eine Hereingabe fast von der Grundlinie aus, welche wohl eher als Flanke denn als Torschuss gedacht war, senkte sich seitlich über Elezi hinweg ins Tor. Doch die Langnauer liessen sich auch durch diesen Rückschlag nicht beirren und suchten beherzt und mit viel Kampfgeist den erneuten Ausgleich. Am nächsten kamen sie diesem Unterfangen dabei nach einem Freistoss in der 90. Minute, als ein Gästespieler beinahe den eigenen Torhüter überlistete und den Ball nur knapp am eigenen Tor vorbei köpfelte. Doch letztendlich konnten die Gäste den knappen Vorsprung über die Zeit retten und qualifizierten sich so für die nächste Cuprunde.
Die Langnauer konnten mit erhobenem Haupte den Platz verlassen und können stolz sein auf die gezeigte Leistung. Sie haben ihre Haut so teuer wie möglich verkauft und dem Favoriten alles abverlangt. Um eine Runde weiterzukommen, hätte es vor allem bei den Gegentoren etwas mehr Wettkampfglück gebraucht.
Nun gilt es sich von diesen Strapazen gut zu erholen. Denn weiter geht es bereits am Sonntag. Da wartet im Sihltalderby auswärts der FC Adliswil auf unser Fanionteam. Wenn es unseren Farben gelingen sollte, an die Leistung von heute anzuknüpfen, wird sich der Gegner am Sonntag warm anziehen müssen. Unterstützen wir unser Team in diesem wichtigen Auswärtsspiel. Hopp Langnau!